Dienstag, 17. Januar 2017

Bali Tag 2 - Auf der Suche nach der Schönheit der Insel

Die schöne Kultur Balis - Versunken im Müll

Unser Wecker läutete pünktlich um halb acht. Immer noch müde, aber aufgeregt vor unserem Ausflug waren wir hochmotiviert aufzustehen. Leider hat es geregnet. Wer hätte gedacht, dass es in den Tropen regnet? Der Ausflug fiel aus.

Gemütliche Erkundungstour mit schwerer Erkenntnis

Ein kleiner, versteckter Tempel in Canggu
Stattdessen spazierten wir durch Canggu, um unsere Wohngegend ein bisschen besser kennenzulernen. Leider waren auch hier die Straßen sehr stark befahren und die Straßengräben, Gärten – jeder Zentimeter, der nicht Privatbesitz ist – voller Müll. Während Singapur eine Stadt voller Symbiose zwischen Kultur und Natur war, ist Bali das Gegenteil. Hier sieht man, wie Tourismus ein Land, eine Insel oder zumindest diese Stadt zerstört hat. Kaum hundert Meter geht man, um von einem kleinen Tempel zum nächsten zu kommen. Diese sind liebevoll hergerichtet und kunstvoll gestaltet. Sie strahlen unglaubliche Tradition aus – aber kaum blickt man zu Boden, zwei Meter weiter oder schließt die Augen, sieht und riecht man den Müll und den Verkehr. Einen kleinen Beitrag dazu leisten auch die Opfergaben, die täglich vor jedem Haus den Göttern dargeboten werden: Früher waren diese aus Blättern geflochten, voller selbst gekochter Speisen – jetzt sind oft in Plastik verpackte Süßigkeiten dabei, die die Straßen weiter verschmutzen. Noch nie habe ich mich im Urlaub so enttäuscht gefühlt – Das hoch gepriesene Paradies Bali ist kein Paradies mehr, bloß eine verkommene Insel, wo an wenigen Ecken die einstige Schönheit zu erraten ist.

Tanah Lot – oder besser: Tanah Lots of Tourists


Tanah Lot - der Blick auf den Tempel und die Touristen
Um drei Uhr ging es dann endlich doch zu einem kleinen Trip zum Tanah Lot Tempel – der am meisten fotografierten Sehenswürdigkeit Balis. Alleine das hätte uns eine Lehre sein sollen. Völlig überlaufen, voller Touristen, erneut voller Müll und einem Verkaufsstand neben dem anderen hat der vermutlich einst magische Tempel seinen Reiz verloren. Auch wenn es immer noch beeindruckend ist, die hohen Wellen gegen den Tempel im Meer brechen zu sehen – die Atmosphäre ist eine unglaublich bedrückende. Erneut ein Beispiel wie sehr Tourismus Kultur zerstören kann. Der Tempel ist neben seiner außergewöhnlichen Position im Wasser auch für die heiligen Schlangen bekannt, die hier von Priestern betreut werden. Diese scheinen aber auch nicht mehr heilig zu sein, sondern bloß eine Touristenattraktion. Die Höhlen, in die sie gesteckt werden, sind erneut umgeben von angeschwemmtem Plastik und schlichtweg Dreck.


Der Duft nach Pizza und Regen


Ein kleines Reisfeld Mitten in der Stadt
Kaum waren wir vom Tempel zurück und sicher in unseren Zimmer, brachen die hier eigentlich immer dunklen, gewittrig aussehenden Wolken. Der tropische Regen war mehr als nur angenehm. Wir setzten uns gemütlich unter ein Dach mit Blick auf ein kleines Reisfeld und genossen das trommelnde Geräusch über uns. Der Wind half die Hitze zu vertreiben.
Zum Abendessen ließ der Regen ein wenig nach und wir nutzten das, um schnell in die Pizzaria nebenan zu hasten. Italienisches Essen ist immer gut - aber in diesem Lokal war auch die Atmosphäre umwerfend. Unglaublich entspannt und erfrischt wurde unser Blick auf Bali wieder freundlicher. Die Insel hatte doch etwas Erholsames.


La Baracca - die Pizzaria nebenan
Morgen brechen wir, wenn alles gut geht, zum Affenwald, den Reisterrassen rund um Ubud, einem Wasserfall und Ubud selbst auf. Wieder etwas, was in jedem Reiseführer empfohlen wird – Ob ich erneut so enttäuscht sein werde oder doch staunen kann?

Und zum Abschluss

Wenn Du gerne liest (und das tust Du, denn sonst wärst Du nicht so weit gekommen), besuch doch auch meine Website viola.semper.at - dort tauchen in nächster Zeit bestimmt ein paar von Bali inspirierte Texte auf!

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