Donnerstag, 6. April 2017

New Orleans - Musik ist die Seele der Stadt

New Orleans - Wo die guten Zeiten niemals enden

Der letzte Stopp meiner Weltreise führte mich in die Geburtstadt des Jazz, die Stadt, in der immer mindestens ein Festival läuft, die Stadt am Mississippi: New Orleans!

Die Skyline von New Orleans - Fotografiert von der Fähre, die vom Algiers Point ins French Quarter fährt

Zwischen Straßenkunst, Musik und tollem Essen


Das bunte Treiben im French Quarter

Mit der Pferdekutsche die alten Kolonialbauten des
French Quarter in New Orleans erkunden

New Orleans - ursprünglich französische, dann spanische, dann wieder französische Kolonie, bevor die USA sie gekauft hat - ist nicht nur  bekannt für Musik, Essen, Straßenkunst und Partys - sondern auch für alte Kolonialbauten. Das ganze French Quarter sieht aus wie eine Postkarte. Pferdekutschen bringen die Touristen zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten, an jeder Ecke spielt mindestens ein Straßenmusiker, wenn nicht gleich eine ganze Band und die Restaurants preisen traditionelles Cajun-Food, Po-Boys und französische Beignets an. 
Ich könne stundenlang durch dieses Viertel spazieren!
Zwischen den Geschäften,
Lokalen und der Straßenmusik
findet sich immer eine Galerie
Die Geschäfte bieten liebevolles Kunsthandwerk, klassische Touristenprodukte, verrückte Voodoo-Gegenstände und Carnival-Masken. An Zäunen hängen Zeichnungen, Psychic-Readings werden angeboten und spontan Gedichte. Zaubershows, Schwertschlucker und Flammentänzer zeigen, was sie können. Die bekanntesten und ältesten Restaurants scheinen immer überfüllt zu sein, aber mit ein paar "Geheimtipps" kommt man doch noch an die weltberühmte Küche von New Orleans. So gönnt man sich die Beignets vielleicht nicht im Café du Monde, sondern im Café Beignet, Po-Boys kann man überall ergattern und Cajun-Food... Dazu kann ich ehrlich gesagt, kaum etwas schreiben, weil es einfach zu scharf für mich ist. Wer scharfes Essen liebt, wird es bestimmt lieben.
Das einzige, was das wunderschöne French Quarter (mit meiner Lieblingsstraße, der Royal Street zerstört) sind die Autos. Wäre alles Fußgängerzone, wäre es perfekt.

Links: Jackson Square, der Platz in New Orleans mit der meisten Straßenkunst
Rechts: Zwei wunderschöne Häuser im historischen Algiers Point, in dem wir wohnten


Auf den Spuren von Louis Armstrong

Die Trompete von Louis Armstrong
im Hard Rock Café New Orleans

Mein traditioneller Besuch im Hard Rock Café war auch in New Orleans ein MUST. Und wer hätte das Gedacht: Die Trompete des berühmten Jazzer aus New Orleans ist natürlich hier ausgestellt. Und weil die New Orleaner auf ihren berühmten Musiker stehen, ist auch ein Park und der Flughafen nach ihm benannt.
Der Louis Armstrong Park hat allerdings keinen besonderen Eindruck hinterlassen. Er liegt direkt am Beginn des Stadtviertels Tremé - das historische Viertel der freien Schwarzen. Der Reiseführer versprach bunte, traditionelle Häuser - darum spazierten wir einmal hindurch. Ja, die Häuser sind, wie alle in New Orleans, sehr einzigartig, können aber an Schönheit nicht mit dem French Quarter oder Algiers Point (in dem wir wohnten) mithalten.

Der Louis Armstrong Park am Beginn des Stadtviertels Tremé

Einen weiteren Spaziergang zwischen alten Bauten, unternahmen wir durch den Garden District - bewohnt von besser situierten Akademikern und Studierenden. Immer noch, muss ich sagen: Nichts hält mit dem French Quarter und Algiers Point mit.
Entgegen des Louis Armstrong Parkes, hat der City Park, der größer als der Central Park ist, noch etwas mehr zu bieten: Hier befindet sich der Botanische Garten (der aufgrund eines Eintrittspreises von uns ausnahmsweise nicht besucht wurde), der Skultpurengarten, ein Storypark für Kinder, viele Gänse und - das stört mich unheimlich - Straßen und Parkplätze, die den Park in viele kleine Parkeinheiten unterteilen.

Eine Skulptur im Skulpturenpark des City Parks von New Orlea

Die Stadt, die von den Toten regiert wird


Alte Gräber am Lafayette Cemetery No 1
Ein weiteres Grab des Lafayette Cemetery No 1

New Orleans hat ca. 400.000 Einwohner, jedoch 4 Millionen Tote. Darum gilt die Stadt als die am meisten von Geistern und Vampiren heimgesuchte Stadt der USA. Auch die überfüllten Friedhöfe, wie der Lafayette Cemetery No 1 gilt als eine besondere Sehenswürdigkeit. Die sehr alten Gruften, mit Engelsstatuen, die mit Ketten verzierten Gräber - hinter jeder Ecke, wartet eine Geschichte. Kein Wunder, dass New Orleans als das Mekka der Vampire gilt.
Wer in New Orleans ist, muss sich eine Geister- und Vampir-Tour gönnen. An jeder Straßenecke des French Quarters sind grausame Morde oder Unfälle passiert. Das umspukte La Laurie Haus hinterlässt genauso einen tiefen Eindruck wie die wiederholten Fleischhacker Morde in der Ursuline Street  und die Vampir-Morde zweier Touristinnen vor einer alten Kirche.
Grabreihen am Lafayette
Cemetery No 1
Leider lassen sich zu den letzten beiden Fälle kaum Beweise online finden, aber ich zweifle nicht daran, dass solche Morde tatsächlich stattgefunden haben. Beunruhigend daran finde ich jedoch nur, dass Menschen zu solchen Grausamkeiten fähig sind. Wäre es nicht schöner zu glauben, dass böse Kreaturen dahinter stecken?


Partystadt bei Nacht und wie wir nur knapp dem Tornado entkamen


Eine unglaublich tolle Jazz Straßenband im French Quarter

In der Nacht verwandelt sich die schon tagsüber hauptsächlich von jungen Trinkenden besuchte Bourbon Street in die Party-Straße schlechthin. Der Geruch nach Alkohol, Erbrochenem, Pisse und gelegentlich Marihuana begleitet einem, egal wohin man geht. An manchen Straßenecken spielen noch einsame Musiker, doch weit weniger als am Tag. Um das Jazzleben richtig zu genießen, marschierten wir zur Frenchman Street - die Straße voller Clubs und Lokale. Leider wurden wir auch hier enttäuscht. Völlig überlaufen - darum oft kaum Einlass - spielten hauptsächlich Pop- und Rockmusiker. Von Jazz  nur ein Hauch und der hauptsächlich erneut von Straßenmusikanten. Da bevorzuge ich es doch, tagsüber durch das künstlerische French Quarter zu spazieren und der Musik zu lauschen. 
Zum Abschluss noch ein wunderschönes historisches Haus
im French Quarter von New Orleans.
Bei unserer Abreise, erlebten wir noch eine andere Seite von New Orleans in Louisiana - Die der Naturkatastrophen. Ja, es war kein Hurricane Kathrina, aber es war ein Sturm, ein Gewitter - Es gab Tornados und Tode. Ein Tornado direkt neben dem Flughafen, zu dem wir mussten, um nach Hause zu kommen. Im stärksten Regen fuhren wir also in Richtung des Tornados, der in der Wohngegend dort wütete. Zum Glück blieben wir verschont und kamen heil und sicher an. Ein beunruhigendes Gefühl herrschte in der Nacht trotzdem. Unser Haus wankte und taumelte wie eine Zündholzschachtel und wenn keine Geister dort hausten, dann war es wohl wirklich der Wind, der durch alle Ritzen blies und unheimliche Geräusche von sich gab.

Und zum Abschluss

Wenn Du gerne liest (und das tust Du, denn sonst wärst Du nicht so weit gekommen), besuch doch auch meine Website viola.semper.at - dort tauchen in nächster Zeit bestimmt ein paar von New Orleans inspirierte Texte auf.

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