Samstag, 22. Oktober 2016

Essen - Deutschland

Essen - Eine Stadt, die eigentlich nicht so schön sein dürfte

Los geht es vom Wiener Hauptbahnhof mit dem Euronight Express im Liegewagen nach Düsseldorf und dann weiter nach Essen, wo mich meine gute Freundin Sonja erwartet hat.
Der Kölner Dom - Vom Zug aus
In meinem Abteil waren auch noch fünf andere Leute, darunter eine junge Familie mit einem vielleicht sieben jährigen Sohn (Oder irgendetwas in der Richtung..) Jedenfalls: Kurz bevor wir Köln angekommen sind, haben ihn seine Eltern gefragt, ob er sich denn schon auf Zuhause freue. Und er hat aus dem Fenster geschaut und gemeint: "Nein! Da sind nur alte, kaputte Häuser da draußen!". Und wie Recht er nicht hatte: Vor dem Fenster waren nur alte, kaputte Gebäude, schlechtes Graffiti und hässliche Fabriken... Aber - und hier kommt das große Aber: Als wir durch Köln gefahren sind, konnte ich einen Blick auf den Kölner Dom erhaschen und von da an, ging es bergauf: Alte Gebäude ja - aber definitiv besser aussehend :)

Ich habe sonniges Wetter mitgebracht... Uuuuuuund es ist weg!

Das gute Wetter muss man
genießen, solange es anhält.
Ein kleiner Bach macht jeden Park besser.
Hohe Bäume, bunte Blätter und blauer
Himmel - Hallo, goldener Herbst!
Wie ihr ja jetzt schon wisst, bin ich nach Essen gefahren, um eine gute Freundin zu besuchen. Eigentlich ist das der einzige Grund, warum ich überhaupt auf diesem Kurzurlaub bin. Sie hat mich also noch zu sich nach Hause gebracht, bevor sie leider zurück auf die Uni musste. Weil aber das Wetter noch spitze war und die Wettervorhersage ziemlich schlechtes Wetter in den nächsten Stunden, wenn nicht Minuten vorhergesagt hat, habe ich meine Tasche gepackt und einen Spaziergang durch den ältesten Park Essens gemacht, dem Borbecker Schlosspark.
Und er hat mich wirklich überrascht: So ein wunderschöner Ort! Okay, das Schloss war nicht so beeindruckend, aber die ganzen herbstlichen Bäume, die noch warme Sonne - das alles hat meinen Spaziergang ziemlich perfekt gemacht. Und hier kommt's: Ich hatte noch dazu meinen Stift, meinen Block und Schokolade mit. Was könnte also noch besser sein?
Der perfekte Ort zum Schreiben :)
Okay, vielleicht wenn das Wetter so gut geblieben wäre... Das hätte besser sein können. Ein paar Stunden später hat nämlich der Regen schon angefangen... Und hat nicht aufgehört bis ich abgereist bin..

Pulli-Wetter, die Schönheit der Erde und tausende Menschen

Am nächsten Tag sind wir schon mit Regen vorm Fenster aufgewacht. Nass und Kalt und einfach wäh... Und weil mein Reiseführer eigentlich nur Parks, schöne Straßen und Hausfassaden empfiehlt haben wir zuerst nicht gewusst, was wir machen wollen. Darum ist es wirklich super, wenn man einen Insider dabei hat - Sonjas Mama hat uns eine Fotoausstellung, genannt "Wunder der Natur" im Gasometer Oberhausen - eine Nachbarstadt - empfohlen.
Die Fotos in der Ausstellung können mit uns im Vordergrund
natürlich nur verbessert werden.
Dieses hat Sonja von mir gemacht :)
Wir nennen es: "Der Angriff!"
Die Erde in der Ausstellung!
Und die Ausstellung hat mich wirklich beeindruckt! Die Bilder waren ansprechend, so voller Leben und Farbe, aber das aller beste an der Ausstellung: Eine riesengroße Erde! Wir haben Tag und Nacht aus Astronauten-Perspektive gesehen, die Wolkenbewegungen (super Zyklogenese über Italien - wirklich Lehrbuch-perfekt, Meteorologen, irgendwer?), den Grönland Eisschild, wie er schmilzt und fast bis zu Island wieder zufriert.... Wundervolle Arbeit! Und wenn es nicht so kalt und unbequem gewesen wäre auf den Stiegen, wir wären noch länger bei der Weltkugel geblieben!

Also alles in allem ein perfekter Ausflug? Naja, das nicht 100 Prozent (wenn auch fast), aber wir waren leider nicht die Einzigen, die bei dem schlechten Wetter irgendetwas drinnen machen wollten. Gefühlt war die ganze Bevölkerung Essens in dieser Ausstellung... Ach, ich bin nicht für große Städte gemacht... Ich mag die kleinen Ausstellungen, bei denen man ganz allein durchgeht und alle Bilder ganz für sich hat...

Essens Innenstadt, immer noch Regen und der Abschied

Paternoster fahren!
Foto von Sonja.
An meinem letzten Tag in Essen, wollte ich ein bisschen traditionelles Sight-Seeing machen. Also sind wir in Essens Innenstadt gefahren. Aber bevor die Kirchen-Fußgängerzone-Sehenswürdigkeiten-Tour losgehen konnte, mussten wir noch Lift fahren! Ja, Lift! Aber nicht nur irgendein Lift, sondern ein alter Paternoster! Ein Lift ohne Türen, der einfach auf und ab fährt und wo du reinspringen musst und... Ach, wenn ihr euch nicht auskennt, googelt es!
Das Essener Deiter-Glockenspiel
Und, war das super! Ich hätte den ganzen Tag auf und ab fahren können. Aber gut, wir wollten zu Mittag auch das Deiter-Glockenspiel hören. Leider war es kaputt :( Keine Glocken, kein Geräusch, nicht einmal die korrekte Zeit hat die Uhr oben angezeigt. Nett ausgesehen hat sie... Vermutlich ist diese Uhr das touristischste, was ich in Essen gesehen habe.
Die alte Synagoge im Hintergrund
die Altkatholische Friedenskirche im Vordergrund
Danach sind wir zum Essener Dom gegangen, zur alten Synagoge, zur Altkatholischen Friedenskirche und zum Jahrhundertbrunnen ohne Wasser. Vermutlich haben sie ihn schon winterfest gemacht.
Und weil uns der Regen die ganze Zeit verfolgt hat, war das auch schon die ganze Tour.

Meinen letzten Nachmittag in Essen habe wir ganz faul verbracht. Es war schön, aber auch ein bisschen traurig, weil ich ja nach Hause musste. Der Nachtzug hat mich schließlich zurück nach Wien gebracht.
Auch im Regen kann man Spaß haben!
Dieses Foto hat Sonja von mir am Jahrhundertbrunnen gemacht.

Und zum Abschluss

Wenn Du gerne liest (und das tust Du, denn sonst wärst Du nicht so weit gekommen), besuch doch auch meine Website viola.semper.at - dort tauchen in nächster Zeit bestimmt ein paar am ersten, sonnigen Tag in Essen geschriebene Werke auf!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen