Donnerstag, 12. Januar 2017

Singapur Tag 2 - Das volle Programm an einem Tag

Fußschmerzen, aber lachende Herzen!

Little India? Sleepy India!


Oh, sleepy India!
Ausgeschlafen und hoch motiviert habe ich um halb acht das Hotelzimmer verlassen. Blöd nur, dass Singapur nichts davon mitbekommen hat. Während in der U-Bahn noch reges Treiben geherrscht hat, war das berühmte, bunte, geruchsfreudige Little India noch im Bett. Vereinzelt wurde der Bazar aufgebaut. Jeder vorbeikommende Einheimische hat mich wie einen Alien angeschaut - Was machen auch Touristen schon vor elf Uhr aus dem Bett unterwegs?
Oh, Adds-India!
Dennoch sind mir die bunte Vielfalt, die tausenden Werbeplakate, die kleinen Häuser - schlicht "Little India" - aufgefallen. Ich war noch nie in Indien, also wer weiß, ob man sich in Little India tatsächlich wie in India fühlt. Aber das können ja alle, die schon mal in Indien waren, aufgrund der Fotos selbst entscheiden.
Oh, colourful India!
Auf jeden Fall ist es anders als der Rest von Singapur. Der Abfall auf den Straßen hat hier definitiv südeuropäisches Niveau erreicht (Plastik, Zigaretten, Glas,...). Und die Menschen, die mir begegnet sind, hatten alle indisches Aussehen (und meistens einen grimmigen Blick - Wie wage ich es auch als Touristin bei einer Ampel zu warten, anstatt bei rot über eine fünfspurige-Straße zu gehen?).

Oh, Little India!
Vor allem fehlt hier das "Großstadt-Feeling", das zwischen dem Singapore Flyer und den Gardens By The Bay gegeben ist. Es hat alles ein Großdorf-Feeling? Kleine Häuser, aber viele Menschen (zumindest tagsüber später laut Reiseführer, wie ich dort war, war alles ausgestorben), enge Gassen, aber auch fünf-spurige Straßen, Marktatmosphäre, aber irgendwie auch Großstadt-Bazar. Hoffentlich schaffe ich es in den nächsten Tagen noch einmal zu einer besseren Zeit hierher.

Fort Canning Park
Nach meinem halbstündigen, etwas missglückten Ausflug begann die Frühstückssuche. Der Supermarkt, der in der Nähe unseres Hotels sein sollte, hat sich bestens versteckt - oder ich habe zu früh aufgegeben. Der Weg dorthin sollte laut Google Maps durch den berühmten Fort Canning Park verlaufen - blöd nur, dass ich nicht wusste, dass der Fort Canning Park eine alte Befestigungsanlage der East India Trading Company war - das heißt: erhöht. Über 80 Stufen erhöht. In der tropischen Hitze. Völlig erledigt, habe ich also die Festung erklommen und mich auf die Suche nach dem Supermarkt gemacht. Leider nur, war der wieder - wer hätte das gedacht - auf der anderen Seite des Parks über 80 Stufen weiter unten... Aufgeben? Ja....

Von Indien nach Frankreich und zurück nach Singapur

Ein Éclair mit dunkler Schokolade und eines mit Violet und Cassis
Da kein selbstgemachtes Frühstück aus dem Supermarkt zu haben war, habe ich Google nach Cafés in meiner befragt. Das Ergebnis: Gleich um die Ecke gibt es eine Éclair-Konditorei. Dazu eine Geschichte: Vor vielen Jahren habe ich im Fernsehen eine Frau gesehen, die Schokoladen-Éclair-fanatisch war. Seitdem wollte ich Schokoladen-Éclairs kosten. Doch nirgendwo habe ich welche entdeckt. Immer wieder wollte ich selbst welche backen - aus den unterschiedlichsten Gründe bin ich jedoch nie dazu gekommen und nun - nun gibt es tatsächlich ein Éclair-Café direkt bei unserem Hotel. Die Fotos der Köstlichkeiten sollen euch das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.
Der Blick auf Alt- und Neu-Singapur
Das kleine Café wurde von zwei Frauen gegründet, die in Frankreich eine Patisserie-Schule besucht haben - dementsprechend lecker, waren die kleinen Sünden.
Nach meinem schokoladig-cremigen Frühstück ging es weiter an den Singapore-River. Vom Clarke- Quay aus am Fluss entlang den Riverwalk entlang spazieren, kann man nur staunen. Biegt man um eine Ecke tut sich die gigantische Skyline von Singapur auf - und im Vordergrund winzige Häuser aus den Zeiten als der Hafen von Singapur nicht winzig klein war.
Die St. Andrew's Cathedral
Mein Weg hat mich auch noch zur St. Andrew's Cathedrale, der Nationalgallerie und dem 1. Weltkriegsdenkmal geführt. Als Abschluss meiner Vormittagstour ging es zurück ans Wasser zum Wahrzeichen Singapurs: Dem Löwen mit dem Fischschwanz - dem Merlion. Dieses Wahrzeichen ist jedoch nicht das traditionelle Wappenzeichen, sondern erst 1964 für Werbezwecke erfunden worden. Ganz egal: Ich liebe ihn trotzdem!

Das Wahrzeichen Singapurs: Ein Löwe mit einem Fischschwanz

Endlich, die Gardens By The Bay!

Abendstimmung bei den Gardens By The Bay
Wer sitzt denn da im Nebelwald?
Im Nebelwald (Cloud Forest)
Am meisten gefreut habe ich mich in Singapur auf die futuristischen Gärten mit den künstlichen Riesenbäumen, umgeben von echten Pflanzen und Blüten und dabei noch zwei Gewächshäuser, die einerseits einen Nebelwald, andererseits mediterrane Klima zeigen. Und ich wurde definitiv nicht enttäuscht! Am Abend gab es dann noch eine große Lichtershow. So viele Fotos wie in diesem Park habe ich sonst nirgendwo geschossen. Also lasse ich vorerst die Bilder sprechen.

Der Blick auf den Singpore Flyer und die futuristischen
Bäume.



Aussicht auf die Gardens By The Bay

Schmerzende Füße, nette Leute und verwirrende U-Bahn-Stationen

Jetzt aber einmal ernst: Wer hat in einem Städteurlaub noch nie über seine Füße geklagt? Ich tue es jedenfalls immer. Entweder Blasen, Krämpfe oder kaputte Nägel, irgendetwas tut immer weh. Aber ganz egal, dadurch lasse ich mir den Urlaub nicht verderben!
Was schon schwieriger und Singapur spezifisch ist: Unglaublich komplizierte U-Bahn-Ausgänge. Obwohl eigentlich alles in Englisch angeschrieben ist, sind die Ausgänge niemals zu finden, oder nur schwer, oder man geht zehn Minuten durch eine Shopping-Mall bevor man an der frischen Luft herauskommt.
Gott sei Dank stehen überall Securities herum, die einen immer behilflich sind. Wirklich, einmal musste ich drei verschiedene Fragen bis ich den Ausgang gefunde
n habe. Und dann ging es durch stickige Stiegen ganz einsam drei Stockwerke hinauf - ob das der offizielle Ausgang war?
Aber nicht nur die Einheimischen sind nett. Wer es noch nicht weiß: Ich schreibe Reisetagebuch, aber ich selbst schreibe gar nicht darin, nein, ich lasse Leute hineinschreiben, die ich treffe. Bis jetzt waren das zwei Singapuri, zwei Italiener und ein Koreaner. Und alle schreiben so nett und so viel! Damit hatte ich nicht gerechnet. Ein hoch auf die unglaublich netten, freundlichen und herzlichen Menschen dieser Erde!

Und zum Abschluss

Wenn Du gerne liest (und das tust Du, denn sonst wärst Du nicht so weit gekommen), besuch doch auch meine Website viola.semper.at - dort tauchen in nächster Zeit bestimmt ein paar von Singapur inspirierte Texte auf!

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